Kleist, Heinrich von
Penthesilea
Sprechtheater
Schauspiel
Bearbeiter:in(nen): Vasco Boenisch
Besetzung:
1D,
1H
Aufführungsgeschichte:
Premiere: 29.07.2018, Salzburger Festspiele
Regie: Johan Simons
In TTX seit: 07.11.2018
Die Szene ist ein Schlachtfeld. Und die Protagonisten sind Krieger und Liebende zugleich. Vom Schicksal auserkoren, muss Penthesilea sich den Heerführer Achilles erobern. Nur als Kriegsbeute kann die stolze Amazone ihn auch als Mann gewinnen. Doch der Rausch endet tödlich. Für beide. »Küsse, Bisse, das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, kann schon das Eine für das Andre greifen«, mit diesen legendären Worten wird sich Penthesilea ihres mörderischen Versehens bewusst.
Als Heinrich von Kleist im Jahr 1808 sein Trauerspiel Penthesilea veröffentlichte, galt es den Zeitgenossen schnell als unspielbar. Goethe konnte sich damit »nicht befreunden« und andere Stimmen geißelten das Stück als Spektakel, als roh, wild, durchzogen von fieberhaften Zuckungen. Dabei ging es Kleist nicht um Sensationslust und Gemetzel, nicht um Heldentaten und Heeresbewegungen, selbst in den seitenlangen Botenund Kriegsberichten nicht. Kleist hat kein Stück über den Trojanischen Krieg verfasst. Er verfasste ein Drama um zwei Menschen, die einen Kampf ausfechten – miteinander und mit sich selbst. Die kriegerische Rahmung ist Spiegelung ihrer inneren Verfasstheit.
Die Neuinszenierung von Johan Simons fokussiert den Kern des Dramas auf nur diese zwei Akteure: Penthesilea und Achilles. Duell und Duett. Liebeskampf und Lebenskampf. Griechen-und Amazonenheer werden zu inkorporierten Stellvertretern einer gesellschaftlichen Ordnung, die Penthesilea und Achilles überwinden wollen. Sie suchen eine andere Lebensform. Losgelöste sind sie, Unfassbare. Was für sie zählt, ist: ich. Das Ich, das wünscht, ein neues Ich zu formen. Und ein neues Wir. Ein »ich und du« (Vasco Boenisch)
Als Heinrich von Kleist im Jahr 1808 sein Trauerspiel Penthesilea veröffentlichte, galt es den Zeitgenossen schnell als unspielbar. Goethe konnte sich damit »nicht befreunden« und andere Stimmen geißelten das Stück als Spektakel, als roh, wild, durchzogen von fieberhaften Zuckungen. Dabei ging es Kleist nicht um Sensationslust und Gemetzel, nicht um Heldentaten und Heeresbewegungen, selbst in den seitenlangen Botenund Kriegsberichten nicht. Kleist hat kein Stück über den Trojanischen Krieg verfasst. Er verfasste ein Drama um zwei Menschen, die einen Kampf ausfechten – miteinander und mit sich selbst. Die kriegerische Rahmung ist Spiegelung ihrer inneren Verfasstheit.
Die Neuinszenierung von Johan Simons fokussiert den Kern des Dramas auf nur diese zwei Akteure: Penthesilea und Achilles. Duell und Duett. Liebeskampf und Lebenskampf. Griechen-und Amazonenheer werden zu inkorporierten Stellvertretern einer gesellschaftlichen Ordnung, die Penthesilea und Achilles überwinden wollen. Sie suchen eine andere Lebensform. Losgelöste sind sie, Unfassbare. Was für sie zählt, ist: ich. Das Ich, das wünscht, ein neues Ich zu formen. Und ein neues Wir. Ein »ich und du« (Vasco Boenisch)
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