Euripides / Hughes, Ted
Alkestis
(Alcestis)
Sprechtheater
Schauspiel
Übersetzer:in(nen): Durs Grünbein
Aufführungsgeschichte:
Deutsche EA: Schauspiel Frankfurt
02.12.2016
Regie: Julie van den Berghe
In TTX seit: 21.12.2016
Ted Hughes’ Alkestis war kein Auftragswerk wie andere Antike-Adaptionen des englischen Dichters. Vielmehr steht diese Wiederaufnahme eines klassischen Stoffes, vorgeprägt durch Euripides, im unmittelbaren Zusammenhang mit dem mythisch gewordenen Selbstmord seiner ersten Frau Sylvia Plath, der Verarbeitung seiner Schuld daran mit den Mitteln der Poesie.
Das Phänomen der ehelichen Liebe und das ewige Ehe-Drama umkreisende Gedanken markieren für Hughes daher den Mittelpunkt des Stückes. Aber es geht auch um die Todverfallenheit des Menschen und um das eigene Schicksal: Bereits mit seiner unheilbaren Krankheit und dem absehbaren Ende konfrontiert, vollendete Hughes das schon 1993 begonnene Stück erst kurz vor dem eigenen Tod im Jahre 1998.
Hughes operierte dabei mit erheblichen Freiheiten gegenüber der Vorlage, mit Tonartenwechseln, die das Stück in die Moderne herüberholen. Schon das Drama des Euripides war allerdings das Stück eines Erneuerers, eines Reformators der griechischen Tragödie.
Die Übersetzung von Durs Grünbein hält sich eng an die englische Vorlage, verblüfft, schockiert und amüsiert aber durch die Virtuosität in einer gegenüber dem Hughes-Text erneut gesteigerten Modulierung der Tonarten und durch die Lebendigkeit, auch Sprunghaftigkeit der Wechselrede, in der die Protagonisten und Antagonisten ihre sprachlichen Klingen kreuzen. Dass Verzweiflung nicht das letzte Wort haben soll in einer Welt voller Widersprüche, das ist die finale Botschaft dieses Stückes. Es bleibt eine Hoffnung, die in der englischen Adaption wie in ihrer deutschen Version nicht zuletzt durch die Sprache beglaubigt wird.
Das Phänomen der ehelichen Liebe und das ewige Ehe-Drama umkreisende Gedanken markieren für Hughes daher den Mittelpunkt des Stückes. Aber es geht auch um die Todverfallenheit des Menschen und um das eigene Schicksal: Bereits mit seiner unheilbaren Krankheit und dem absehbaren Ende konfrontiert, vollendete Hughes das schon 1993 begonnene Stück erst kurz vor dem eigenen Tod im Jahre 1998.
Hughes operierte dabei mit erheblichen Freiheiten gegenüber der Vorlage, mit Tonartenwechseln, die das Stück in die Moderne herüberholen. Schon das Drama des Euripides war allerdings das Stück eines Erneuerers, eines Reformators der griechischen Tragödie.
Die Übersetzung von Durs Grünbein hält sich eng an die englische Vorlage, verblüfft, schockiert und amüsiert aber durch die Virtuosität in einer gegenüber dem Hughes-Text erneut gesteigerten Modulierung der Tonarten und durch die Lebendigkeit, auch Sprunghaftigkeit der Wechselrede, in der die Protagonisten und Antagonisten ihre sprachlichen Klingen kreuzen. Dass Verzweiflung nicht das letzte Wort haben soll in einer Welt voller Widersprüche, das ist die finale Botschaft dieses Stückes. Es bleibt eine Hoffnung, die in der englischen Adaption wie in ihrer deutschen Version nicht zuletzt durch die Sprache beglaubigt wird.
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