Professor Doktor Traugott Nägler führt seine Familie mit straffem Regiment. Der Lehrer toter Sprachen ist ein schrulliger Moralapostel, der es bisweilen mit der Sittsamkeit übertreibt. Daher war er auch federführend beteiligt, als seine Schwester mit 17 Lenzen davongejagt wurde, weil sie ein uneheliches Kind erwartete. Nun, da die Schwester verstorben ist und deren Sohn auch nicht mehr im Diesseits weilt, winkt seiner ältesten Tochter Atlanta ein saftiges Erbe. (Atlanta wurde benannt nach dem Schiff, auf dem der Professor seine Gattin Marianne ehelichte, der SS Atlanta.) Um dies anzutreten, muss man sich nach Montevideo begeben; dorthin, wo die tote Tante ihren Reichtum anhäufte.
Gesagt, getan: Der Professor, der Pastor, Atlanta und deren Verlobter Herbert treten die große Überfahrt an. In Montevideo muss der sittsame Akademiker erfahren, dass das Töchterchen bloß ein Haus geerbt hat; eines, das er zunächst für einen Bordellbetrieb hält (die Phantasie der Sittsamen ist häufig erstaunlich schmutzig), das sich dann aber als Auffangstätte für gefallene Mädchen entpuppt. Den Rest des ansehnlichen Vermögens erhält eine Stiftung – es sei denn, im Hause des Professors würde es zu einer unehelichen Geburt kommen.
Als der unbedarfte Herbert nun um Atlantas Hand anhält, ertappt sich Traugott dabei, wie er dem Schwiegersohn in Spe den außerehelichen Verkehr schmackhaft machen will. Unverzeihlich!
Wieder daheim findet das Schauspiel einen glücklichen Ausgang: Die SS Atlanta war zu klein, um als Schiff zu gelten, und die darauf geschlossene Ehe des Ehepaares Nägler daher niemals rechtsgültig. Alle 12 Kinder wurden somit in Schande gezeugt, aber wenigstens berechtigt dies den Antritt des Erbes. Und die späte Erkenntnis, der Tante Unrecht getan zu haben.
"Das Haus in Montevideo" entspricht in seinen Grundzügen dem Einakter "Die tote Tante". Letzterer kommt allerdings wesentlich kabarettistischer einher. Hier ist der Professor weniger Karikatur, sondern vielmehr ein hoffnungslos überforderter Prediger, gegen den selbst der Pastor äußerst progressiv erscheint. Daher legt Goetz in seiner Zueignung auch dezidiert Wert darauf, die Übertreibungen dem Autor zu überlassen, auf den man sich "in dieser Beziehung verlassen kann". Ein köstliches, kluges Stück, das ohne erhobenen Zeigefinger überkommene Werte hinterfragt und eine wahre Moral vermittelt.
Wenn Sie sich
als Nutzer registrieren, können Sie hier online Ansichtsexemplare beim Verlag anfordern.
Vertrieb:
Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG
Hardenbergstr. 6
10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 3139028
Telefax: +49 (0)30 3129334
info@felix-bloch-erben.de
www.felix-bloch-erben.de
Mitglied im
VDB
Verlagsportrait auf theatertexte.de
Bezugsbedingungen des Verlags
1. Die Lieferung der durch die bestellende Person angeforderten Materialien erfolgt grundsätzlich zur Ansicht als Leihmaterial ("Ansichtsmaterial"). Dies bedeutet, dass von Felix Bloch Erben als Service-Dienstleistung vom gewünschten Werk Ansichtsmaterial für eine festgelegte Leihdauer zur Verfügung gestellt wird.
2. Das Ansichtsmaterial umfasst bei Sprechtheaterwerken ein Textbuch, bei musikalischen Werken in der Regel ein Textbuch und ein Klavierauszug sowie, soweit vorhanden, eine Demo-CD-Aufnahme. Ein Anspruch auf Lieferung eines Klavierauszuges bzw. einer Demo-CD-Aufnahme besteht nicht. Ein Anspruch auf Lieferung von neuem Material besteht ebenfalls nicht.
3. Die Leihdauer von zur Ansicht zur Verfügung gestellten Materialien beträgt bei Bestellungen von Mitarbeitern professioneller Bühnen in der Regel 3 Monate ab Auslieferung, bei Amateurtheatern (Amateurbühnen, Laienbühnen, Schultheatern) in der Regel 2 Monate.
Dieses Service-Angebot richtet sich ausdrücklich an Mitarbeiter professioneller Bühnen und Amateurtheater zur Sichtung von Werken im Zusammenhang mit einem möglichen Aufführungsinteresse.
Eine Lieferung an Privatpersonen ist, sofern möglich, ggf. mit Gebühren verbunden, die Sie bitte gesondert VOR der Bestellung erfragen.
4. In der Lieferung enthalten ist ein Lieferschein, auf dem die bei der Lieferung enthaltenen Materialien aufgeführt sind und die genaue Leihdauer angegeben ist. Die Lieferung ist nach Erhalt umgehend auf Vollständigkeit zu überprüfen. Bei unvollständiger Sendung ist der Verlag Felix Bloch Erben umgehend zu informieren.
5. Die Versandkosten für die Lieferung der Ansichtsmaterialien zur bestellenden Person wird vom Verlag Felix Bloch Erben übernommen. Im Gegenzug hat die bestellende Person die Versandkosten für die Rücksendung vollständig zu übernehmen. Sofern die Versandkosten für die Rücksendung nicht übernommen wurden, wird der Verlag Felix Bloch Erben diese der bestellenden Person inkl. ggf. berechneter Zuschläge und ggf. zzgl. gesetzlicher USt. in Rechnung stellen.
6. Für die auf dem Lieferschein genannte Leihdauer stellt der Verlag die Ansichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung.
7. Nach Ablauf der Leihdauer ist das Ansichtsmaterial vollständig unaufgefordert und unter Angabe der Liefernummer (auf dem Lieferschein enthalten) an den Verlag Felix Bloch Erben zurückzusenden.
8. Sofern Interesse an einer Aufführung eines der gelieferten Ansichtsmaterialien besteht, sind die Aufführungsrechte beim Verlag einzuholen (Aufführungsvertrag). Für diesen Fall kann die Leihdauer des zur Ansicht zugeschickten Materials nach vorheriger Rücksprache bis zum Aufführungszeitraum verlängert werden bzw. dieses ggf. als Aufführungsmaterial genutzt werden.
9. Erfolgt keine Rücksendung der Ansichtsmaterialien unmittelbar nach Ablauf der Leihdauer, so stellt der Verlag Felix Bloch Erben nach Setzen einer zweiwöchigen Nachfrist zur Rücksendung die Materialien zzgl. Versandkosten und ggf. zzgl. USt. in gesetzlicher Höhe automatisch in Rechnung. Die ggf. für diesen Fall entstehenden Kosten werden auf dem in der Lieferung enthaltenen Lieferschein für jedes Ansichtsmaterial separat angegeben. Für Textbücher beträgt die Gebühr in der Regel 16,00 EUR, für Klavierauszüge in der Regel 31,00 EUR.
Die Versandkosten können je nach Land und Umfang der Sendung variieren, betragen jedoch mindestens 3,00 EUR für Lieferungen innerhalb Deutschlands und mindestens 5,00 EUR für Lieferungen außerhalb Deutschlands.
Eine Rechnungsstellung erfolgt ebenfalls bei Verlust von Ansichtsmaterialien durch die bestellende Person oder bei unbrauchbar gewordenem Material.
Eine Rücksendung von Material nach Rechnungsstellung ist grundsätzlich ausgeschlossen.
10. Der Verlag Felix Bloch Erben behält sich grundsätzlich vor, einen Versand von Textbüchern zur Ansicht alternativ als digitales Manuskript (PDF-Dokument) an die hinterlegte E-Mail-Adresse vorzunehmen. Für diesen Fall entfallen Leihdauer und Berechnung.
11. Der Verlag Felix Bloch Erben behält sich grundsätzlich vor, von einer Lieferung von Ansichtsmaterialien entweder teilweise oder vollständig ohne Nennung von Gründen abzusehen. Es besteht daher kein Anspruch auf Lieferung von Ansichtsmaterialien nach Bestellung.
12. Bei nicht durch den Verlag Felix Bloch Erben gelieferte Ansichtsmaterialien gelten grundsätzlich abweichende Lieferbedingungen der jeweiligen Auslieferer.
Geschäftsführer / Verlagsleitung: Moritz Staemmler
Dramaturgie/Lizenzen: Gesine Pagels (stellv. Verlagsleiterin), Bastian Häfner (Leitung Schauspiel), Boris Priebe (Leitung Musiktheater), Christa Hohmann, Jonas Schönfeldt, Stefanie Sudik, Judith Weißenborn
Den Großteil unserer Sprechtheaterwerke können Mitarbeiter professioneller Bühnen über den Downloadbereich unserer Internetseite als PDF-Dokumente herunterladen.
Abweichender (Sub-)Vertrieb:
Für Amateurtheater in Deutschland und Österreich:
Deutscher Theaterverlag GmbH
Grabengasse 5
69469 Weinheim
Telefon: +49/6201/879070
Telefax: +49/6201/507082
theater@dtver.de
www.dtver.de