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Köck, Thomas

karlos kommentar
eine gesungene depesche

Sprechtheater
Oper, Schauspiel

Aufführungsgeschichte:
UA: Theater Freiburg
16.03.2024
Regie: Michael von zur Mühlen

In TTX seit: 30.04.2024

»Wieso läuft hier schon wieder eine Staffel reich und schön?«, fragt sich eine der Figuren dieser vielstimmigen Depesche und betritt die Bühne und zugleich das große weite Feld der allgemeinen Geschichte. All die Stimmen des Chors erklingen aus der Randzone der größten und komplexesten Oper Verdis, »Don Carlos«, in der Randzone der klangvollen Arien, des individuellen Schicksals der Protagonist:innen, die in keiner anderen Oper so vom Räderwerk des politischen Machtkampfes im alten Europa und der Geschichte zerrieben werden. Und inmitten dieser Geschichte, zwischen nahendem Kriegslärm, brennenden Kommentarspalten sowie Harfen- und Celloklängen aus dem Orchestergraben sucht dieses vielstimmige Kollektiv die eigene Rolle. Dear history, der Chor wendet sich direkt an die Geschichte, beschreibt, klagt, fordert ein, hakt nach, schwankt zwischen rechts, links und der Mitte, umkreist die großen Themen Liebe, Aufklärung, Kolonialgewalt und verheddert sich immer wieder in der Freiheit, bis er als Meinungschor implodiert und selbst der Inquisitor schweigt.

Thomas Köck hat seinen »karlos kommentar« anlässlich der Opernaufführung »Don Carlos« von Giuseppe Verdi am Theater Freiburg geschrieben. Der Chor, der bei Verdi im Hintergrund bleibt, bekommt eine Stimme, nimmt sich Reflexionsraum und hinterfragt und problematisiert dadurch nicht nur Schillers Freiheitsbegriff, sondern auch die Konventionen der Oper als Kunstform.
Köcks »karlos kommentar« kann auch für »Don Karlos« Inszenierungen im Schauspiel verwendet werden.

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